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Freitag, 29. September 2006
Meine Einzelzelle
tobiasschulz, 14:21h
Das Disney-Leben besteht meist aus Arbeiten, sich über die Arbeit beschweren, gelegentlich etwas feiern und schließlich sein Zimmer mit jemand wildfremdes zu teilen. Was besonders lustig ist, wenn der jeweilige Mitbewohner ein ausschweifendes Liebesleben vorzuweisen hat.
Zu sorgen habe ich mich darüber jedoch nicht mehr. Seit Gestern. Denn da bin ich umgezogen. In ein Einzelzimmer. Dies hat in etwa die Größe eines durchschnittlichen Wandschranks, aber ich bin dennoch zufrieden. Endlich kann ich die Tür hinter mir zu machen. Und meine Ruhe haben. Und mich einrichten. Ich fang an zu leben. Und so schlicht ist das nicht. Ich kenne Leute hier, die in etwa gleichgroßen Zimmern mit jemand anderem leben müssen. Viel Spaß dabei. Wie kam es aber nun dazu? Der freundliche Pole ist nun weg. Und mein französischer Mitbewohner wollte seine Freundin in die Wohnung holen. Kein Problem für mich. Die gelegentliche Abendunterhaltung durch die dünnen Wände kann ich verkraften. Ist ja schön zu wissen, dass die beiden sich, äh, lieb haben. Könnte also schlimmer sein. Und ich hab mein Zimmer. Meine Ruhe. Mein Refugium. Allerdings, das muss gesagt werden, habe ich nun deswegen auch die Suche nach einer vernünftigen Wohnung hier in der Umgebung für's Erste ausgesetzt. Ich will sehen, wie sich mein Französisch entwickelt und ob es wirklich Sinn macht, sich hier für längere Zeit häuslich niederzulassen. Dann kann ich immer noch etwas netteres suchen. Für den Moment läuft's gut. Mit dem Job. Mit Paris. Und mit meiner Einzelzelle. |